„Pandemie hat gezeigt, dass Frauen in die Knie gegangen sind“

Produktiver Austausch mit Landesfrauenrat BaWü

Die frauenpolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel, empfing vergangene Woche Vertreterinnen des Landesfrauenrats Baden-Württemberg in Stuttgart, um sich im persönlichen Gespräch über aktuelle Themen auszutauschen.

Neben der landespolitischen Wahlrechtsreform macht sich der Landesfrauenrat dabei für die konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention stark. Das europäische Übereinkommen ist bereits seit 2014 in Kraft und schafft verbindliche Rechtsnormen für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie häusliche Gewalt. Vor diesem Hintergrund fordert der Landesfrauenrat unter anderem einen Ausbau der Frauen- und Männerhäuser sowie einen erhöhten Kinderschutz. Alena Trauschel ergänzt dazu: „Oft machen es schwache Datengrundlagen schwerer, effiziente Maßnahmen gegen häusliche Gewalt auf den Weg zu bringen. Hier muss die Landesregierung aktiver werden, um im Sinne der Istanbul Konvention die Präventionskommunikation und Sensibilisierung zu verbessern.“

Im Bereich der Familienpolitik standen vor allem die Themen Care-Gap sowie Kinder- und Geburtsbetreuung im Mittelpunkt des Gesprächs. Es fehle flächendeckend an Erzieherinnen und Erziehern, gleichzeitig steigt die Attraktivität der Erzieherausbildung nur sehr langsam. „Mit einer möglichen Ampel-Koalition auf Bundesebene muss der Erzieherberuf dringend gestärkt werden. Ein Wegfall des Schulgeldes als Kostenfaktor in der Ausbildung wie auch der Abbau von Bürokratie sollte dabei unter anderem in den Blick genommen werden.“, so Trauschel. Die Problematik der Kita-Betreuung hat sich nach Ansicht des Landesfrauenrats durch Corona zusätzlich verschärft: „Die Pandemie hat gezeigt, dass Frauen in die Knie gegangen sind und viele Belastungen auf ihren Schultern abgelegt wurden.“

Bezüglich der Lage der Geburtskliniken hat Alena Trauschel gemeinsam mit dem gesundheitspolitischen Sprecher Jochen Haussmann bereits eine parlamentarische Anfrage auf den Weg gebracht. Diese soll klären, ob das Land eine flächendeckende Versorgung von Geburtshilfen gewährleisten kann. Eine Antwort der Landesregierung steht noch aus.